CDU Stadtverband Spenge

Realschule darf nicht geschlossen werden - CDU informiert und positioniert sich

 Spenge. Im Rahmen ihres zurückliegenden Stammtisches hat sich die CDU Spenge gemeinsam mit Bürgern der Stadt Spenge über die mögliche Entwicklung der Spenger Schullandschaft befasst. Einleitend in den Abend mit dem Kreisvorsitzenden der Gewerkschaft Lehrer NRW Sebastian Dold, begrüßten der Spenger CDU Vorsitzende, Michael Schönbeck und der CDU Fraktionsvorsitzende, Lars Hartwig die Teilnehmer. "Wenn ich lese, dass andere Parteien ohne sachliche Begründung die Schließung einer Schule fordern, kann ich nur mit dem Kopf schütteln", erzählte Schönbeck, deshalb freue man sich besonders mit Sebastian Dold einen neutralen Referenten von außerhalb Spenges gewonnen zu haben, mit dem das Thema frei von irgendeiner Ideologie beleuchtet werden kann.

Michael Schönbeck, Sebastian Dold und Lars HartwigMichael Schönbeck, Sebastian Dold und Lars Hartwig
Lars Hartwig ging in seinem Grußwort insbesondere auf die Grundschulstandorte ein, "Diese Entscheidung wird etwas später akut, aber ich möchte schon jetzt deutlich machen, dass wir uns entschieden gegen einen einzigen zentralen Grundschulstandort in Spenge aussprechen werden. Bei uns zählt das Motto: Kurze Beine, kurze Wege!"
 
Dass Sebastian Dold nicht eine Ideologie vertritt, machte dieser gleich zu Beginn deutlich. "Ich war selbst mal an der Gesamtschule Spenge tätig und habe dort tolle Kollegen kennengelernt und auch an der Realschule Spenge kenne ich zahlreiche tolle Kollegen, so dass ich Ihnen nicht sagen werde: Schließen sie diese oder jene Schule. Beide sind gut!" Dold führte dann in die Thematik ein, indem er die gesetzlichen Rahmenbedingungen darstellte. So ‎ist die Mindestanmeldezahl für die 5. Klasse die notwendig sind um eine Schule dauerhaft vorzuhalten bei der Gesamtschule mit 100 Anmeldungen pro Jahr am höchsten, eine Sekundarschule benötigt 75 Anmeldungen pro Jahr und eine Realschule benötigt 56 Anmeldungen pro Jahr.  
 
"Festhalten kann man, dass aktuell beide Spenger Schulen mit einer Ausnahmeregelung laufen, da beide Schulen die Mindestanmeldungen unterschreiten, daher muss die Frage gestellt werden, wie man eine weiterführende Schule in Spenge garantieren kann“, so Dold.
 
In der Versammlung wurden dann die zurückliegenden Anmeldezahlen ‎diskutiert, aus denen ablesbar ist, dass die Realschule ihre Schüler zum überwiegenden Teil direkt aus Spenge bezieht, wohingegen dies bei der Gesamtschule nicht der Fall ist. „Absehbar ist auch, dass wir in Spenge dauerhaft rund 60 Schüler im Jahr haben werden, die eine weiterführende Schule in Spenge besuchen wollen", erläuterte Lars Hartwig das Zahlenwerk. „Natürlich werden niemals alle Schüler eines Jahrgangs sich an einer einzigen der beiden Schulen anmelden, das geschieht ja auch heute nicht. Aber rein von den Schülerzahlen her erscheint es mir offensichtlich, dass die Realschule die passende Schulgröße für Spenge hat", zog Schönbeck ein erstes Fazit. "Sollte die Realschule‎ geschlossen werden und die Gesamtschule weiterhin die notwendigen Anmeldungen unterschreiten, so besteht die realistische Gefahr, dass die Bezirksregierung auch die Gesamtschule schließt und Spenge ohne weiterführende Schule dasteht." Hierfür gibt es auch Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit die im Rahmen der Diskussion dargestellt wurden.
 
"Ich kann nur dringend davor warnen, sich bei der Planung auf Schüler aus anderen Städten zu verlassen.", mahnte Sebastian Dold an. 
 
Angesprochen auf die Vergleichbarkeit der schulischen Ausbildung an Realschule und Gesamtschule unterstrich Dold, dass Themen wie individuelle Förderung und Inklusion, die früher ein Alleinstellungsmerkmal von Gesamtschulen waren heute Alltag auch Realschulen sind. Einziger deutlicher Unterschied ist die fehlende Oberstufe. Herr Leder, der Leiter der Realschule Spenge, der ebenfalls anwesend war ergänzte, dass mit dem 9. Schulrechtsänderungsgesetz sogar die Möglichkeit geschaffen wird einen Hauptschulzweig an einer Realschule einzurichten. "Eine solche ‎"neue Realschule" wird eine Schule für alle und ist eine Alternative zur Sekundarstufe I an der Gesamtschule." 
 
Prinzipiell war man sich in der CDU einig, ‎dass es natürlich Ziel sein muss beide weiterführenden Schulen in Spenge zu erhalten. Hierfür seien auch Kooperationen zu suchen. "Wenn dies aber nicht gelingt, so sollte der realistischere Weg für eine dauerhafte weiterführende Schule in Spenge eingeschlagen werden", zogen Schönbeck und Hartwig ihr abschließendes Fazit.